Hilfseinsatz Sambia - Kim Sieper (Zahnmedizinstudentin Kiel)
Für mich war der Aufenthalt in Zambia rundum eine eindrucksvolle Erfahrung, doch was mir am meisten im Gedächtnis bleiben wird sind die Kinder.
Wenn unser Boot mit der Zahnarztstation vorfuhr wurden wir begrüßt von ganzen Horden neugieriger, gut gelaunter Kinder , meist alle Arm in Arm und immer in Begleitung der großen Schwester, die meist gar nicht so viel älter war.
An Board war da zunächst ein wenig Scheu -„Was will der große Mzungo (Weißer) wohl von mir?“, doch dann siegte ganz bald immer die Neugier und die gute Laune. Schließlich hatten die meisten noch nie eine Zahnbürste gesehen und sobald die verantwortungsbewusste große Schwester überzeugt war, dass Zähne putzen eine gute Sache sei, waren alle kleinen auch mit großem Einsatz dabei und putzten sich gegenseitig die Zähne.
Erstaunlich ist, dass eigentlich alle Kinder Karies hatten, da Süßigkeiten dennoch immer irgendwie erreichbar sind und auch sehr günstig zu kaufen waren. So sah man auch schon viele 5 jährige mit verfaulter Oberkiefer front., sowie bei den älteren ein enormes Vorkommen von Zahnstein, wie man es in Deutschland eigentlich in dem Ausmaß nie zu sehen bekommt. Dies führt zu einem sehr frühen Zahnverlust und ließe sich eben auch durch regelmäßiges Putzen vermeiden. Also zeigten wir den jungen Patienten wie sie mit Prophylaxe dem vorbeugen können.

Süssigkeitenladen!
Es war schön zu erleben mit wie viel Vertrauen uns die Kinder begegnet sind, besonders wenn man dies mit dem Praxisalltag in Deutschland vergleicht, wo auch schon mal Sprüche fallen wie „Mama ich mach nur den Mund hier jetzt auf wenn wir gleich für mich ein Spielzeug kaufen“.
Die zambianischen Kinder auf den Dörfern haben mit sehr, sehr wenig trotzdem viel Spaß, weil bei ihnen die Gemeinschaft zählt. Da wird nicht gezankt, genörgelt oder gepetzt sondern zusammen baut man sich sein Spielzeug und verbringt den ganzen Tag gemeinsam.
Und vielleicht putzen sie sich ja jetzt auch wenigstens abends mal alle zusammen die Zähne!